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So zeigen Sie klare Kante bei rassistischen Vorfällen und beugen Fremdenfeindlichkeit und Extremismus im Verein vor

12.05.2021
Auch im Verein kann es passieren, dass rassistische Sprüche und antisemitische Bemerkungen fallen. Auch die Möglichkeit der Unterwanderung durch eine rechtsextremistische Gruppe besteht prinzipiell, insbesondere bei Sport- und Kulturvereinen. Denn Extremisten möchten Einfluss auf die Gesellschaft nehmen und insbesondere Vereine und Verbände für ihre Ziele gewinnen. Mein dringender Rat: Handeln Sie nicht erst, wenn es bereits zu rassistischen Vorfällen in Ihrem Verein gekommen ist. Agieren Sie stattdessen gemeinsam mit Ihrem Vorstand präventiv. Denn gegen Extremismus hilft keine Empörung, sondern nur entschlossenes Handeln nach den Prinzipien Prävention, Früherkennung und Intervention. Sonst besteht die Gefahr, dass Ihrem Verein ein erheblicher Imageschaden zugefügt. Mit den folgenden Tipps greifen Sie rechtzeitig ein.

Früherkennung ist wichtig: Gibt es Anzeichen für Rassismus im Verein?

Rassismus ist in deutschen Vereinen sicher nicht an der Tagesordnung. Aber er ist auch keine Seltenheit. Die folgenden Beispiele sind nicht aus der Luft gegriffen, sondern haben sich so oder ähnlich in Vereinen in unserem Land abgespielt.

Beispiele
Beim Heimspiel Ihres Handballvereins kommt es zu rassistischen Ausfällen. Farbige Spieler der Gastmannschaft werden mit Urwaldlauten begrüßt und ihnen werden Banen entgegengehalten. Es fallen Bemerkungen wie: „Bimbos ab nach Afrika.“ Sie sind erschrocken, denn solche Vorfälle hat es in Ihrem Verein bisher noch nicht gegeben.
Eine Gastmannschaft läuft auf das Spielfeld mit dem Aufdruck auf den Trikots: „Weiß ist mehr als eine Farbe!“ Der Torwart der Gastmannschaft hat auf seinem Rücken die Nummer 88, die Zahl, die unter Neonazis für den Hitlergruß steht. Die Vereinsverantwortlichen sind unsicher, ob sie nun einschreiten müssen.
Ein erfolgreicher Jugendtrainer Ihres Vereins taucht im vorderen Feld auf der Kandidatenliste einer rechtsextremistischen Partei bei der Kommunalwahl auf. Als Vorsitzender des Vereins sprechen Sie ihn auf diese Kandidatur an. Der Jugendtrainer beruft sich auf die Meinungsfreiheit. Was tun?
Der Betreuer einer Jugendmannschaft fällt immer wieder damit auf, dass er sich antisemitisch äußert. Er lässt nebenher Bemerkungen fallen wie „nur keine jüdische Hast“ oder erklärt: „Die reichen Juden, die uns ausnehmen, sollten viel mehr Steuern zahlen“, oder: „Alle Juden gehören nach Israel.“ Sie stellen ihn zur Rede und bitten ihn, diese Bemerkungen zu unterlassen. Er entgegnet, dass seine Bemerkungen nur Satire seien und Sie sich nicht aufregen sollen. Wie gehen Sie vor?
Die Mittel im Verein sind knapp, was sich auch auf die Produktion der Vereinszeitschrift auswirkt. Anzeigen wären daher willkommen. Da meldet sich eine eindeutig rechtsextremistische Bildungseinrichtung vor Ort bei Ihrem Beauftragten für Öffentlichkeitsarbeit und bietet ihm an, in allen Ausgaben des Jahres eine großflächige Anzeige zu schalten. Lehnen Sie Sie Anzeige ab?
Eine vermutlich ausländerfeindliche Initiative will in Ihrem Vereinshaus einen Raum anmieten. Die Gruppe signalisiert, sie wolle nur das Beste für den Ort und sei bereit, eine erheblich höhere Raummiete zu zahlen. Wie reagieren Sie?
Der Inhaber eines Szeneladens, der Kleidung mit rechtsradikalen Symbolen und Rechtsrock-CDs veräußert, bietet an, Ihrer Jugendmannschaft einen Trikotsatz zu finanzieren. Seine Bedingung ist allerdings, dass der Name seines Unternehmens in einem runenähnlichen Schriftzug auf den Trikots erscheint. Wie handeln Sie?
„Hallo, ich bin Vero – Ihr digitaler Vereinsassistent. Ich helfe Ihnen schnell und unkompliziert bei allen Fragen rund um Ihre Vereinswelt.“