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Gleichberechtigte Zusammenarbeit statt Hierarchie: So etablieren Sie einen Teamvorstand in Ihrem Verein

10.02.2022
Der klassische Vereinsvorstand ist hierarchisch strukturiert und besteht aus dem Vorsitzenden, einem Stellvertreter, Schriftführer, Kassenwart etc. Immer häufiger kommt in der Vereinspraxis inzwischen jedoch der Wunsch nach einem „Vorstandsteam“ auf. Grund dafür ist auch die Tatsache, dass viele Mitglieder, die eigentlich zur ehrenamtlichen Mitarbeit bereit sind, davor zurückschrecken, das Amt und die Aufgaben des ersten Vorsitzenden zu übernehmen. Es gibt daher vielerorts Probleme, Kandidaten für das Amt zu finden. Gleichzeitig gibt es in vielen Vereinen Mitglieder, die gerne als „Team“ antreten würden. Hier stellen sich dann Probleme, die in Ihrer Satzung gelöst werden müssen. Wie Sie diese Probleme umgehen und auf rechtssichere Weise einen Teamvorstand etablieren, zeigen wir Ihnen in diesem Beitrag. 

Das sagt das BGB zum Vereinsvorstand

Das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) macht in seinen Paragrafen zum Vereinsrecht nur wenige Vorgaben bezüglich des Vorstands von Vereinen. Neben den allgemeinen Vorschriften zur Vertretung des Vereins (§§ 26–28 BGB) wird lediglich in § 58 Nr. 3 BGB gesagt, dass die Satzung eine Bestimmung über die Bildung des Vorstands enthalten soll. Gesetzliche Vorgaben bezüglich der Zusammensetzung des Vorstands bestehen nicht. Entgegen landläufiger Meinung ist auch gesetzlich nicht vorgegeben, wie groß der Vorstand oder dass dabei ein „Vorsitzender“ vorgesehen sein muss.

Damit sind Sie grundsätzlich frei in der Entscheidung, wie Sie den Vorstand gestalten und was Sie in Ihrer Satzung dazu regeln. Es bleibt also Ihnen überlassen, wie groß der Vorstand sein soll und in welcher Form er sich organisiert. Das bedeutet auch, dass der Vorstand Ihres Vereins nicht notwendigerweise nach der klassischen und altbekannten Ämterhierarchie „erster Vorsitzender, zweiter Vorsitzender, Schriftführer etc.“ organisiert sein muss. Kommt also der Wunsch nach einer Neuorganisation im Team auf, ist eine solche Umstellung prinzipiell problemlos möglich.

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