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Einmischung, nein danke? So gehen Sie mit kritischen Förderern angemessen um!

03.08.2023
Förderer haben manchmal die Neigung, sich in die Vereinsarbeit einzumischen mit der Begründung, dass es sich ja um ihr Geld handele, das der Verein ausgibt. Wie gehen Sie mit solchen Forderungen um? Der folgende Beitrag zeigt Ihnen argumentative Auswege und gibt Ihnen viele praktische Tipps für das klärende Gespräch mit Spendern, die für ihr Geld auch eine Möglichkeit der Mitbestimmung erwarten.

Einmischung unerwünscht: Was tun bei Konflikten zwischen Spenderinteressen und Vereinsautonomie?

Beispiel
„Ich habe Ihnen gerade 30.000 Euro für die Jugendförderung überwiesen. Jetzt habe ich folgenden Wunsch: Das Geld soll dafür verwandt werden, dass die jungen Männer lernen, wie man sich benimmt. Ich möchte, dass die Förderung der sittlich richtigen Entwicklung dieser jungen Männer zugutekommt. Die Mädchen brauchen das ja nicht so.“ Mit diesen klaren Vorstellungen meldet sich eine Großspenderin telefonisch beim Vorsitzenden des Jugendhilfevereins „Zukunft Jugend e. V.“. Der Vorsitzende weiß nicht, was er sagen soll, denn die Projektarbeit des Vereins erfolgt doch nach ganz anderen Kriterien.

Darf ein Spender sich überhaupt in die inhaltliche Arbeit einmischen, weil er eine entsprechend hohe Summe für das betreffende Projekt oder für die Vereinsarbeit allgemein zur Verfügung stellt? Diese Frage zieht eine zweite Frage nach sich: Wie käuflich sind Sie als Verein? Gilt hier tatsächlich: „Wes Brot ich ess, des Lied ich sing“? Diese Fragen sind nicht so einfach zu beantworten, wie es auf den ersten, gesinnungsethischen Blick erscheint. Freilich ist man versucht zu sagen: „Ein fachfremder Spender hat sich aus der inhaltlichen Arbeit herauszuhalten. Andernfalls gibt man die Spende zurück.“ Das ist die eine Seite.

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